Immer nur ins Bergische Land fahren und zwischen Gummersbach und Meinerzhagen Supersportler ärgern wird auch mal langweilig. Eine neue Aufgabe musste her. Ein Sicherheitstraining sollte es sein.

Unser Training fand auf einem großen Parkplatz in Mettmann statt. Es war brütend heiß und in der Mittagspause bei Pizza und Apfelschorle reichte der Instruktor Flyers von einem Renntraining herum. Renntraining....mmmhhhmm. Wie läuft denn so etwas ab? Geht das auch mit einer Straßenmaschine, vielleicht einer Zephyr? - Aber ja geht das! Freies Fahren auf der Rennstrecke in Gruppen mit Instruktor.

Also nicht lange überlegt und angemeldet.

Vier Wochen später war ich auf den Weg nach Assen. Es war übrigens eine Veranstaltung von RTN (Racing Team Nord). Mit meiner Zephyr wurde ich erstmal in die langsamste Gruppe eingeteilt. Ja so geht das. Eben noch King der Landstraße, und dann ab in die Krabbelgruppe. Aber es funktionierte. Es machte einfach tierischen Spass Gas zu geben, zu bremsen, sich die Kurven zurechtzulegen, reinlegen und dann wieder heraus zu beschleunigen. Ich hatte mein Hobby um einen neuen wichtigen Aspekt erweitert: Gepflegtes Rasen auf der Rennstrecke!

Der nächste Event fand ein Jahr später statt. War Assen noch neu und aufregend gewesen, sah es am Hockenheimring schon etwas anders aus. Grimmige, zu allem entschlossene Racer standen beim morgendlichen Briefing in der Boxengasse und hörten gelangweilt dem Leiter vom Motorrad Action Team zu, wie er die Verhaltensregeln und die Flaggen erklärte. Und mit denen sollte ich mitfahren? Ohne Instruktor?

Eigentlich hatte ich mich für das Sportfahrertraining mit Instruktor anmelden wollen. Aber mit meiner Zephyr passte ich in keine Gruppe (zu langsam...). Aber beim Renntraining könnte ich mich einschreiben, das würde gehen. Paradox, oder? Ich stand also da mit der Kawasaki zwischen rennmäßig gestrippten Gixxen, R1en und Ducs. Das klappt nie! Die fahren mich in Grund und Boden.

Aber irgendwie schaffte ich es doch noch raus auf die Strecke. Ich fuhr meine Linie, hatte immer freie Strecke (logisch, wenn alle anderen überholen). Aber es hat funktioniert. Wenn du immer schön auf der Ideallinie fährst und nicht rumtrödelst, wirst du auch fair überholt.

Nun wurde es Zeit für ein neues Moped. Eine Kawasaki ZX6R Ninja:

Hockenheim 2011 mit Speer Racing
(Photo mit freundlicher Genehmigung von Speedmotopics, Bernd Schweigert)

Photos mit freundlicher Genehmigung von
PVW Michael Pietsch
Sportfoto Reinhold Trescher
Speedmotopics, Bernd Schweigert
RACEPIXX.DE

Seit 2003 bin ich nun mit dem grünen Rennfrosch unterwegs. Vorzugsweise auf dem Hockenheimring, in Oschersleben oder auf der GP-Strecke an der Nürburg.

Der Hockenheimring ist eine sehr schnelle Strecke. Dafür ist die ZX6 mit 118 PS definitiv zu schwach. Besonders auf der Parabolika fliegen die 1000er an einem vorbei. Manche sieht man aber spätestens in der Südkurve wieder ;-).

2011 ist mir in Oschersleben leider der Motor kaputt gegangen. Zuerst keine Leistung ab 10000 U/min. Zum Schluß sprang die Maschine überhaupt nicht mehr an. Also alles eingepackt und ab nach Hause. Im Herbst wurde dann die 1000er bestellt. Yes, Sirrr! Leistung satt. Drehmoment ohne Ende. Traktionskontrolle. Alles drin, alles dran was das Racerherz begehrt. Jetzt gibt es keine Gnade, keine Ausreden mehr. Jetzt ist der Typ der draufsitzt das limitierende Element :-))

2006 mit dem Motorrad Action Team am Nürburgring:	Hockenheimring 2007 mit Speer Racing:	Hockenheimring 2010 mit Speer Racing:
(15 MB, mpeg Format)	(12 MB, mpeg Format)	(25 MB, wmv Format)

2011 mit Speer Racing in Oschersleben:

(33 MB, wmv Format)

Meine Lieblingsveranstalter sind Team Moto Bike und Speer Racing. Beide organisieren erstklassige Events. TMB orientiert sich etwas mehr an Einsteiger und hat instruktorgeführte Gruppen im Programm. Bei Speer fahren eher schnelle Fahrer mit. Aber egal ob Fahrertraining oder Renntraining. In den schnellen Gruppen wird immer ordentlich am Kabel gezogen. Seit 2011 fahre ich auch mit Hafeneger-Renntraining. Philipp Hafeneger ist selbst in der IDM-Supersport und IDM-Superbike gefahren. Seiner Veranstaltungen sind super organisiert, haben einen fast familiären Charakter und die abendlichen Streckenrundgänge (da, wo er allen die Ideallinie zeigt) sind legendär.